Ein Fett ist ein verdicktes Öl.
Nehmen Sie Sonnenblumenöl und Speisestärke, verrühren Sie das, und Sie haben ein verdicktes Öl (gleich Fett).
Aus Meerwasser und schlunzigem Sand kann man auch ein schönes Wasser-Fett machen.
Der Verdicker kann auch ein Festschmierstoff sein, z.B. Teflon, Graphit, Molybdändisulfid usw., oder eine Metallseife (z.B.Lithiumstearat), oder auch eine wilde, geheime, tolle Mischung aus allen Möglichkeiten. Manchmal ist die Mischung aus zwei guten Verdickern oder Zusätzen schlechter als nur aus einem. Um das auszuschließen, haben wir aufwändige tribologische Prüfgeräte. Der Verdicker verhindert aber, dass das Öl wegläuft. Der Schmierstoff wird ortsfest! Toll, aber er wird auch viskoser (zäher). Schlecht! Bei einer Lok wohl egal. Wo aber viele Wagen dran hängen, die auch gefettet sind (mit einem steifen, festen, viskosen Fett), kann das schon spürbar sein. Das ganze Ding wird dann durch die Zähigkeit schwergängiger.
Als Öl kann mit sehr gutem Erfolg unser Uhren- und Instrumentenöl Sorte 3-5 eingesetzt werden.
Lokfett B 52 (in der Instrumententechnik Präzisionsfett B 52 genannt) ist sehr, sehr weich. Es enthält wenig Verdicker. Wenig Reibungsverlust. Aber ist noch ortsfest, bei kleiner Menge jedenfalls!
Kleinmotoren mit Kugellagern werden sowohl mit Öl als auch mit Fett geschmiert. Kleinmotoren mit Sinterlagern (Mehrzahl aller E-Motoren) werden mit Öl geschmiert. Manche mit einem Fließfett mit ganz wenig Verdicker.
Der Vorteil eines Fettes ist also in der Hauptsache, dass es nicht leicht wegfließt oder wegspritzt, auch wenn man viel zu viel verwendet, was der Normalfall ist. Das Wegspritzen wird durch die Zentrifugalkraft verursacht. "Zuviel" spritzt immer weg.
Der ganze Schmiersiff auf den Gleisen kommt von extrem viel Öl beim Nachölen oder bei der Fertigung!